Die Geschichte der

Advents

kalender

Die Geschichte des Adventskalenders ist auch eine Geschichte des Wartens, der Vorfreude und der Geduld. Denn der Kalender sollte schon vor hunderten Jahren die dunkle Jahreszeit bis Weihnachten überbrücken.

Geduld

Die 

Ursprünge

I.

18/19

Die ersten Ursprünge finden sich im 18./19. Jhd. Die Eltern malten 24 Kreidestriche an Türen, die täglich von den Kindern abgewischt wurden.

Jhd.

Nr.

In vorwiegend katholischen Haushalten legten die Kinder jeden Tag einen Strohhalm in eine kleine Krippe, um symbolisch das Bett für die Geburt Jesu zu füllen.

18/19

Jhd.

Auch in Thomas Manns Buddenbrooks finden sich Verweise zum Kalender: "Der kleine Johann verfolgte mit Hilfe des Abreißkalenders ... pochenden Herzens das Nahen der unvergleichlichen Zeit."

1901

Zu dieser Zeit sind auch Weihnachtsuhren sehr populär. Diese wurden oft selbst gebastelt und mit religiösen Sprüchen versehen.

1903

Die 

Erfindung

II.

1908

Die Erfindung des ersten "professionellen" Advents-kalenders haben wir (vermutlich) dem Münchner Buchhändler und Verleger Gerhard Lang zu verdanken.

Der Grund ist dieses kleine Süßgeback: Das Wibele.  Die Mutter von Gerhard Lang hat daraus während seiner Kindheit einen Kalender gebastelt.

19

Jhd.

Sie malte 24 Kästchen auf Karton und nähte darauf jeweils ein Wibele. So ist die Idee des Adventskalenders geboren.

19

Jhd.

1908

Der erste gedruckte Kalender von Gerhard Lang verzichtete noch auf Süßigkeiten. Vielmehr gab es tägliche Gedichte mit kleinen Bildergeschichten.

Der

Aufstieg

Fall

und

III.

Mit diesem Start  folgte eine wahre Hochzeit der Adventskalender in den 1920er Jahren. Es folgten die bekannten Klapptürchen mit täglichen Überraschungen.

1920er

Auch Abreißkalender kamen wieder in Mode und boten meist christliche Motive und Gedichte.

1920er

1920er

Ebenfalls beliebt waren Adventskalender, in die pro Tag Kalenderbilder zu einer begleitenden Geschichte geklebt wurden.

Auch Steckkalender fanden großen Zuspruch. Hierfür wurden Tannenbäume, Sterne oder  Kripen als Motiv gewählt. 

1920er

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten begann der Abstieg. Der klassische Adventskalender wurde bewusst aus den Kinderstuben verdrängt.

1930er

Die Kinder wurden früh auf die Kriegszeit eingestimmt und für den christlichen Gedanken der Nächstenliebe sollte kein Platz mehr sein.

1930er

Die

Wieder-

entdeckung

IV.

Nr.

Nach dem Krieg folgte die Wiederentdeckung der Adventskalender. In dem Wunsch nach Harmonie standen jetzt kleine Orte und Besinnlichkeit im Mittelpunkt der Motive.

1950er

1832

Auch Schokolade im Kalender wurde immer beliebter. Durch die Entbehrungen der Kriegszeit wurden sie zur heiß begehrten Belohnung für Kinder.

1950er

Die Motive entfernten sich immer stärker von dem christlichen Gedanken. Märchen und Sagen sind zu der Zeit immer populärer.

1950er

Nr.

Durch den technischen Fortschritt der 1960er etablierten sich auch moderne Motive wie Raumfahrten.

1960er

Mit dem Beginn des Massenkonsums entdeckten auch große Unternehmen das Marketing-Potenzial der Kalender. Spätestens jetzt wurden aus den beschaulichen Kalenders ein Industrieprodukt.

1970er

und

heute?

V.

Seit den 2000er Jahren erleben wir einen wahren Boom der Adventskalender in den Supermärkten, auf Weihnachtsmärkten und auch in der digitalen Welt.  Der Anstieg des Suchbegriffs "Adventskalender" bei Google zeigt sehr deutlich die Entwicklung:

Heute

Spätestens Anfang November füllen sich die Regale mit unzähligen Varianten zu (meist) überteuerten Preisen.

Heute

Doch gleichzeitig etablieren sich wieder selbstgebastelte Kalender, für die vielfältige (virtuelle) Workshops angeboten werden.

Heute

Auch "lebende" Adventskalender sind Teil des Stadtbildes und fester Bestandteil der touristischen Vermarktung.

Heute

Insbesondere auf Weihnachtsmärkten sind sie ein beliebter Anlaufpunkt

Heute

Zusätzlich zu den  zahlreichen Adventskalendern bei Facebook, Instagram oder per Newsletter und Messenger.

Heute

Dieser Tipp war ein Türchen im Tourismus Adventskalender 2021. Melde dich jetzt an für die neuen Türchen in diesem Jahr.

Esther Gajek, Adventskalender : von den Anfängen bis zur Gegenwart.  München 1996 Tina Peschel, Adventskalender. Geschichte und Geschichten aus 100 Jahren. Verlag der Kunst,  Husum 2009 (Die Bilder auf S. 07,09, 12, 14-19,21, 23-25 entstammen aus den Buch von Ester Gajek. Bilder auf S. 01-06, 08, 10, 11, 13, 20,22 , 26-33 von shutterstock.com) Text und Illustrationen: Julia Jung & Stefan Niemeyer

Quellen